Im 11. und 12. Jahrhundert wurden die ersten Wälder im heutigen Bad Bernecker Raum für Besiedlungszwecke gerodet. Die Walpoten, ein edelfreies Geschlecht, beauftragten für die Erschließung fränkische Kolonisten.

Die erste Wehranlage ist auf dem Bergsporn oberhalb der Waldlust zu finden, weit hinten im Kurpark Richtung Stein. Um diese Höhensiedlung „Alt-Berneck“ herum entstand ein geschlossener Rodungsbezirk. Dazu gehörten die Ortschaften Bärnreuth, Heinersreuth, Metzlersreuth, Wülfersreuth, Lützenreuth und Gössenreuth („reuth“ von reuten = roden).

Die Walpoten gehörten dem niederen Adel an und nahmen in der mittelalterlichen Gesellschaft eine eher untergeordnete Stellung ein. Ihnen wurden lediglich unbesiedelte Ländereien zugewiesen. Unterhalb der Ruinen findet in Bad Berneck alljährlich im August das Sommernachtsfest mit italienischer Nacht statt.

Die erste Erwähnung des Ortes geht auf das Jahr 1177 zurück. Der Walpote Ulrich benannte die von ihm erbaute Burg „Uodalrich von Berneck“. Die Befestigung und Höhensiedlung „Alt-Berneck“ wurde wegen ihrer ungünstigen Lage später aufgegeben.

Walpoten-Burg
Auf dem heutigen Schlossberg wurde um 1150 die Walpoten-Burg errichtet, deren Gesamtanlage noch heute deutlich zu erkennen ist. Um den Steilhang im Süden führten zwei Wallgräben, die Mitte des 19. Jahrhunderts aufgefüllt, mit Flieder umpflanzt und in Terrassenwege verwandelt wurden.

Burg Hohenberneck
1478 erhielt der Amtmann Veit von Wallenrode den Auftrag, für den Markgraf Albrecht eine wohnliche Burg auf dem Bergrücken zu errichten, wo einst eine Vorburg die Walpoten-Burg vom Norden her schützen sollte. Sie erhielt zunächst den Namen Neu-Wallenrode. Die Töchter Veits verkauften den noch unfertigen Bau 1495 an Albrecht von Wirsberg. Dieser vollendete die Arbeiten und übergab die Burg, die nun Hohenberneck hieß, 1501 an den Markgraf Friedrich IV. Bereits 50 Jahre später begann der Zerfall der eigentlich sehr wehrhaften Burg.

Burgkapelle
1480 legte Veit von Wallenrode unterhalb seiner im Bau befindlichen Burg den Grundstein zu einer Marienkapelle. Mit der Errichtung der Burgkapelle löste er ein Gelübde ein, das er bei seinem zweimaligen Besuch der heiligen Stätte in Jerusalem abgelegt hatte. Dieses Gelübde beinhaltete auch die Anlegung einer Via Dolorosa, eines Kreuzweges mit den Leidensstationen Jesu Christi. Dieser Verpflichtung kam er im Jahr 1485 nach. Er schritt von der Kapelle ausgehend genau die Strecke durch die Stadt ab, die er in Jerusalem vom Richthaus bis nach Golgatha gemessen hatte. Danach ließ er jeweils an drei Stationen Säulen errichten, die erste davon vor dem Eingang ins Rimlastal. Von sämtlichen Stationen sind heute noch einige Bildtafeln erhalten. Diese sind zu sehen beim ehemaligen Gasthauses „Riedelbauch“ am Kirchenring, beim Haus im „Münchsgässchen“ und beim ehemaligen „Hotel Bube“.